Katzen

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Eine Katze zieht ein

Wenn eine Katze oder gerne auch mehrere einziehen, sollte alles schon fertig eingerichtet sein.

Es ist empfehlenswert, der Katze erst einmal nur einen Raum zur Verfügung zu stellen, um sie nicht zu überfordern und ihr nach und nach die ganze Wohnung oder das ganze Haus zu zeigen.

Wichtig ist natürlich eine Transportbox, mit der die Katze abgeholt wird und die auch für Tierarztbesuche gebraucht wird. Sie sollte groß genug sein und mit einer kuscheligen Decke ausgestattet sein.

Zuhause braucht sie einen oder mehrere kuschelige Plätze und Rückzugsmöglichkeiten. Ein Kratzbaum zum Spielen, Kratzen, Klettern und Verstecken darf auch nicht fehlen. Als Katzentoilette eignet sich für den Anfang am besten eine ohne Deckel. Als Faustregel für die Anzahl der Toiletten gilt:

Anzahl Katzen + 1 = Anzahl Toiletten.

Am Anfang sollte das gewohnte Futter gegeben werden, die Katze hat schon so genug Stress durch die ganze Umstellung.

All zu viel an Spielzeug muss gar nicht gekauft werden, man kann erstmal schauen, was der Stubentiger bevorzugt. Ein paar Mäuschen und Bälle dürften für den Anfang reichen. Es ist sowieso meistens alles andere viel spannender als das eigentliche Katzenspielzeug :)

Besonders beliebt sind Spielzeuge, die nach Baldrian oder Catnip duften.

Der oder die neuen Bewohner sollten am Anfang in Ruhe gelassen werden. Kommen sie von alleine zu ihrem neuen Besitzer, kann gerne mit ihnen geschmust werden.

Zunächst sollte man aber selber noch nicht aktiv auf die neuen Katzen zugehen, da sie sich sonst bedrängt fühlen.

Und so aufregend neue Mitbewohner auch sind, bitte keinen Besuch einladen. Freunde und Verwandte können die Samtpfoten auch nach einiger Eingewöhnungszeit kennenlernen.

 

Über eine Tierkrankenversicherung kann nach Einzug nachgedacht werden, z.B. bei Agila.

Kastration

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Bitte alle Katzen kastieren, egal ob Männchen oder Weibchen.

Es gibt schon so viele heimatlose Katzen in Pflegestellen und Tierheimen, ganz zu schweigen von den herrenlosen Streunern, da muss man nicht noch dazu beitragen, dass weitere in die Welt gesetzt werden.

Auch den Wunsch, einmal Katzenbabys zu bekommen, sollte man überdenken. Es könnte sein, dass man dadurch 7 Katzen an neue Halter vermitteln muss. Und jede dieser Katze nimmt einer anderen Katze aus Tierheimen oder von Pflegestellen das potenzielle Zuhause weg...

Positive Aspekte der Kastration sind außerdem, dass kastrierte Katzen und Kater weniger aggressiv sind, nicht ihr Revier markieren, nicht rollig werden, nicht herumstreunern und älter als unkastrierte Tiere werden.

Katzenkitten bitte nie alleine halten!

Auch wenn man viel für die Katze da ist: Einen Artgenossen kann ein Mensch nicht ersetzen und dem Kitten wird langeweilig, wenn sein Mensch arbeiten geht.

Ein Mensch kann zwar mir der Katze spielen, schmusen und ihr Futter geben, doch er jagt sie nicht spielerisch durch die Wohnung unter und über Möbel, leckt sie nicht ab, schläft nicht an sie gekuschelt ein und kann einfach keine Katze ersetzen.

Katzenkitten sollten bitte immer nur zu zwei geholt werden.

Wenn man Zuhause bereits eine alte Katze hat, sollte man trotzdem zwei Kitten nehmen, da das alte Tier nicht so mit dem Baby spielt, wie dieses es gerne möchte - und die alte Katze wird schnell genervt von der kleinen. Bei einer vorhandenen jungen, verspielten Katze sieht die Sache wiederrum anders aus.

Für erwachsene Katzen, die Gesellschaft kennen und mögen, stellt ein Partner auf jeden Fall eine Bereicherung dar, erst recht bei Wohnungskatzen.

Wer bereits eine Katze hat, kann versuchen, eine weitere dazu zu vergesellschaften, das klappt aber nicht immer - zum einen mag nicht jede Katze jede andere Katze, zum anderen gibt es aber auch einfach Katzen, die alleine bleiben möchten (wenn sie ein "Singleleben" gewohnt sind, wollen einige Katzen irgendwann keine andere mehr akzeptieren).

Vor einer Vergesellschaftung bitte genau informieren, wie diese durchzuführen ist!

Ernährung

Leider ist das allermeiste für Katzen angebotene Futter eigentlich nicht für Katzen geeignet. Sie sind Fleischfresser ("Carnivoren") und müssen dementsprechend hauptsächlich Fleisch fressen. Etwas anderes können sie nicht verwerten und einige Zutaten im Katzenfutter macht sie sogar krank (Übergewicht, Diabetes, Zahnsteinbildung, entzündetes Zahnfleisch, Nieren- und Harnwegserkrankungen, Fellprobleme, Verdauungsschwierigkeiten, Allergien usw.).

Schaut man auf die Zutatenliste, ist im Supermarktfutter und in so gut wie allen Futtersorten, um die viel Werbung gemacht wird, kaum Fleisch enthalten.

Stattdessen steht Getreide oft an oberster Stelle (wie soll eine Katze in der Natur Getreidekörner von einer Ähre nagen?! Ihr Gebiss und ihre Verdauung ist für diese und weitere Zutaten nicht geeignet). Auch Zucker ist in vielen Sorten enthalten und Geschmacksverstärker müssen die Futtermitelhersteller nicht einmal auf der Liste erwähnen.

Ja sogar Abfälle wie zum Beispiel Klärschlamm dürfen im Tierfutter enthalten sein!

Um seine Katze gut zu ernähren, sollte man darauf achten, dass das Futter mindestens 80 %, besser 90 % Fleisch enthält. 

Tipp: Ich gieße über jede Mahlzeit ein wenig Wasser, da Katzen in der Regel zu wenig trinken.

 

Von Trockenfutter sollte man komplett Abstand nehmen. Nicht nur, dass die Zutatenliste ähnlich wie gerade beschrieben aussieht, auch müsste die Katze viel mehr Trinken, wenn sie Trockenfutter zu fressen bekommt. Das weiß und tut die Katze allerdings nicht, eine ständige leichte Dehydration ist die Folge.

Buchtipp: "Katzen würden Mäuse kaufen"

Halsbänder

Tierliebe Menschen kommen manchmal auf die Idee, Vögel, Frösche, Mäuse und andere Beutetiere zu schützen, indem sie der Katze ein Halsband mit einem Glöckchen umbinden und hoffen, dass die Tiere die Katze so rechtzeitig hören und fliehen können.

Doch das Halsband ist sehr gefährlich!

Es haben sich schon Katzen daran stranguliert, entweder als sie versucht haben, sich daraus zu befreien, oder da sie beim Klettern damit irgendwo hängen geblieben sind - auch in der Wohnung gibt es viele Gefahrenquellen für eine Katze mit Halsband.

Andere Katzen versuchen mit der Pfote das Halsband zu entfernen und scheuern sich diese dabei auf.

Außerdem bringen die Glöckchen nicht die gewünschte Wirkung - Jungvögel im Nest können nicht flüchten, auch trotz Schutzmaßnahme sind sie der Katze hilflos ausgeliefert.

Auch andere Tiere kann die Katze trotzdem jagen und töten.

Statt Floh- oder Zeckenhalsbänder sollte man lieber geeignete Spot Ons (beim Tierarzt erhätlich) auftragen oder pflanzliche Alternativen nutzen (Kokosöl ins Fell einreiben).

Chip

Einen Chip kann jeder Tierarzt einsetzen (per Spritze), dies kostet je nach Tierarzt 25-30 Euro.

Er ist äußerst sinnvoll -, er hilft vor allem, den Besitzer zu finden, wenn sich die Katze entlaufen, verletzt etc. ist.
Es gibt viele Situationen, in denen ein Chip der Katze den Aufenthalt im Tierheim erspart: Sei es, weil die Katze auf einen Baum geklettert ist und von der Feuerwehr gerettet wurde oder weil sie verletzt gefunden wird.

Auch bei älteren Katzen lohnt sich chipen auf jeden Fall!

Ich habe meine Katze noch mit 9 Jahren chipen lassen. Und sei es nur, damit ich einen Anruf bekomme, wenn sie tot aufgefunden wird. Dann weiß man es wenigstens.

Zudem kann nur mit Chip oder Tättowierung (wobei für letztere das Tier in Narkose gelegt werden muss) das Besitzverhältnis genau geklärt werden.

 

Wichtig ist, dass die Katze auch bei TASSO, dem Tierregister, angemeldet wird! Das macht nicht jeder Tierarzt automatisch. Die Anmeldung ist kostenlos und man erhält eine Marke mit der Chipnummer sowie einen Tierausweis.

 

Übrigens gibt es auch Katzenklappen, die sich die Chipnummer der eigenen Katzen merken, und sich nur öffnen, wenn die "richtige" Katze davor steht.

 

Eignungstest für die Katzenanschaffung

  • Bin ich bereit, die nächsten 20 Jahre für die Katze da zu sein mit allem, was dazu gehört?
  • Ist in meiner Wohnung (bei Mietwohnungen) Katzenhaltung erlaubt?
  • Stehe ich auch noch zu meiner Katze, wenn sie alt und krank ist, wenn allenfalls regelmäßige Tierarztkosten auf mich zukommen, wenn sie vielleicht sichtbare Verletzungen davongetragen hat und nicht mehr "niedlich" ist?
  • Bin ich bereit, mir täglich Zeit für die Katze zu nehmen, mich mit ihr zu beschäftigen, auch während der Woche nach einem langen Arbeitstag?
  • Bin ich bereit, ALLE entstehenden Kosten zu tragen, d.h. nicht nur Futter und Katzenstreu, sondern auch Impfkosten und allfällige Tierarztkosten bei Krankheit?
  • Ist jemand im Haushalt allergisch?
  • Ist mir bewusst, dass Katzen die einzigen Haustiere sind, die sich vom Menschen nicht haben domestizieren lassen? Kann ich damit leben, wenn sich meine Katze nicht erziehen lässt?
  • Kann ich damit leben, meine Wohnung uneingeschränkt mit der Katze zu teilen und dass sie auch Plätze in Beschlag nimmt, an die sie eigentlich lieber nicht sollte?
  • Bin ich bereit, auch auf die Katze Rücksicht zu nehmen, d.h. z.B. auf laute Musik, Parties, giftige Pflanzen oder Duftöle zu verzichten, die Wohnung katzengerecht einzurichten (Kratzbaum, Kippfensterschutz, katzensicherer Weihnacht.sbaum..)?
  • Kann ich mit Katzenhaaren leben? Jede Katze haart, und das nicht nur in der Zeit des Fellwechsels. Katzenhaare sind überall. Kann ich damit leben, Katzenhaare auf dem Sofa, im Bett, in Küchenbereichen und auf frisch angezogener Kleidung zu haben? Ärgere ich mich bei schwarzen Katzenhaaren auf weißem T-Shirt oder bei weißen Katzenhaaren auf schwarzem Teppich, wenn die Wäsche schon mit Katzenhaaren aus der Maschine kommt oder wenn plötzlich ein Katzenhaar im Essen auftaucht, obwohl gar keine Katze in der Nähe ist?
  • Habe ich jemanden, der sich um meine Katze kümmert, wenn ich im Urlaub bin oder krank werde?
  • Habe ich Verständnis dafür, wenn die Katze aus irgendeinem Grund (Umzug, neue Person im Haushalt, weiteres Haustier, neue Möbel...) verstört reagiert, schlimmstenfalls mit Unsauberkeit?
  • Macht mir das Reinigen der Katzentoilette oder auch das Entfernen von Erbrochenem nichts aus?
  • Kann ich es verschmerzen, wenn sich die Katze schlimmstenfalls auf den besten Teppich, die Bettdecke oder die Couch erbricht und möglicherweise ein Fleck zurückbleibt?
  • Bin ich bereit, die Katze artgerecht zu ernähren, auch wenn ich selber kein Fleisch esse? Macht mir der teilweise intensive Geruch des Futters nichts aus?
  • Kann ich mit Kratzspuren leben, z.B. am Sessel, an der Tapete, an der Eckbank?
  • Bin ich vielleicht ein Morgenmuffel und verzeihe ich es trotzdem der Katze, wenn sie mich frühmorgens weckt?
  • Bin ich ein Ordnungsfanatiker oder kann ich damit leben, wenn überall verstreutes Katzenspielzeug herumliegt?
  • Bin ich bereit, bei der Urlaubsplanung Rücksicht auf die Katze zu nehmen?
  • Ist mir bewusst, dass bei einem Umzug nur Wohnungen in Frage kommen, in denen Katzenhaltung erlaubt ist?
  • Entscheiden sich wirklich ALLE Personen im Haushalt für die Katze? Nicht jeder muss Katzen lieben, aber es sollte sichergestellt sein, dass die Katze von jedem im Haushalt mit Respekt behandelt wird.

Und noch ein paar ganz spezielle Fragen für das Leben mit Freigängerkatzen:

Kann ich damit leben, wenn

  • die Katze mit dreckigen Pfoten eine Spur durch die ganze Wohnung zieht?
  • die Katze mit dreckigen Pfoten auf die Küchenarbeitsplatte oder Essbereiche springt oder ihre Pfotenabdrücke auch auf der frischen Bettwäsche hinterlässt?
  • sich die Katze mit regennassem Fell auf die Ledercouch legt?
  • die Katze Mäuse, Vögel und andere Tiere erbeutet? Habe ich Angst vor Mäusen?
  • die Katze ihre Beute mit nach Hause bringt und sie bestenfalls auf dem Fußabstreifer ablegt, schlechtestenfalls (bei Katzenklappe) in der Wohnung frisst und dabei Blutspuren oder Überreste hinterlässt?
  • die Katze durch die Katzenklappe noch lebende Beutetiere (Mäuse, Vögel, Frösche, Blindschleichen...) mitbringt und in der Wohnung frei lässt, die ich möglicherweise selber einfangen muss?
  • ich Zecken aus dem Fell der Katze entfernen muss?
  • die Katze Flöhe hat und sich diese bei Entdeckung schon in der Wohnung angesiedelt haben können?
  • die Katze auch mal verletzt nachhause kommt?
  • durch die Katze, die neu ist im Revier, auch mal andere Katzen / Streuner / potente Kater angelockt werden, die ihr Revier mit übelriechenden Markierungen rund ums Haus verteidigen?
  • die Katze mal längere Zeit (schlimmstenfalls tagelang) nicht nach Hause kommt?
  • ich ständig mit der Angst leben muss, dass die Katze jederzeit überfahren werden kann bzw. wenn die Katze tatsächlich überfahren wird?

Wenn man eine oder mehrere Fragen mit nein beantwortet hat, sollte man wirklich tief in sich gehen und die Anschaffung lieber mehrmals überdenken. Es ist weder der Katze noch dem Besitzer geholfen, wenn hier Reibereien entstehen.

 

Fragebogen von: www.samtpfote.at

Vielen Dank für die Erlaubnis zum Kopieren!

Links zu guten Katzenseiten:

 

www.katzeninfo.com

www.samtpfote.at